Anleitung zum Gebrauch und der Verwendung
der „Feldmann‘s Singenden Säge“
Die „Singende Säge“ dient als erfolgssichere Einlage für Musical-Nummern, Artisten, Jazz-, Stimmungs- und Unterhaltungskapellen. Wenn sich bis heute dieses eigenartige, an schöner, wohlklingender Tonfülle unübertroffene Instrument bereits so eingebürgert hat, dass man in den Kapellen meine „Singende Säge“ sogar mehrere Male besetzt findet, dann ist das wohl ein Zeichen dafür, daß dieses Instrument zu dem eisernen Bestandteil der Salon-Kapellen zu gehören ein Anrecht hat.
Ein Anrecht, dessen sie sich mehr und mehr würdig zeigt, wenn man Gelegenheit hat, einen Musiker zu hören, der versteht, die „Singende Säge“ ganz und voll zu beherrschen.
Der Griff des Instruments wird, auf einem Stuhl sitzend, zwischen die Knie geklemmt, so daß das Stahlblatt ungefähr senkrecht steht. In die rechte Hand nimmt man einen gut mit Violinkollophonium eingestrichenen Violin-, Cello- oder den für die Säge besonders angefertigten Bogen.
Die linke Hand reguliert am Ende der Säge die Bewegungen des Blattes, die bei höheren Tönen mehr, bei tieferen Tönen weniger nach links gemacht werden.
Beim Spielen muß man der Säge stets eine geringe, gleichbleibende Spannung geben, also am oberen Ende mit dem Daumen leicht eindrücken, dieses geschieht, indem man das Sägeblatt schwach nach links und am Ende mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger nach rechts zurückbiegt.
Die Töne der Tonleiter ruft man durch stärkeres Biegen des Blattes nach links hervor, wobei man darauf achten muß, daß man das Blatt immer an dem nach dem schmalen Ende zu wandernden Schwingungsbauch anstreichen muß. Man hört, wie die Töne der Säge entlang gleiten, wenn man das Blatt nach links biegt. Zuerst werden mit dem Bogen (untere Hälfte) kurze Striche nach einer Richtung, am besten nach links gemacht, wodurch das Blatt in Schwingungen versetzt und einen gesangähnlichen Ton gibt. Je mehr die Säge nun nach links gebogen wird, um so höher muß sie angestrichen werden.
Ein wohlklingendes Vibrato wird durch Beben mit der linken Hand erzeugt, wodurch das Blatt in sich schwingen muß.
anleitung_cover.jpgDie Säge umfaßt mindestens 3 Oktaven von f’/g‘ bis f“’/g“‘ und will man die höheren Töne spielen, dann biegt man die Säge nicht am Ende, sondern nach der Mitte zu durch, der Tonumfang reicht dann bis a“‘ (höchster Ton eines Klaviers).
Nachdem vorbezeichnete Tonübungen genügend gemacht sind, versuche man mit langsamen Stücken, getragenen Liedern, Bostons usw. Am besten klingt die „Singende Säge“ als Melodieinstrument mit Begleitung eines Klaviers, Akkordeons, Violino, Cello usw.
Das anfangs auftetende Nebengeräusch beim Streichen verschwindet nach und nach ganz, je mehr man das Instrument kennt und je streichfester man wird. Noten-kenntnisse sind nicht erforderlich, man kann dieses Instrument nach dem Gehör spielen.